Einblicke in einstiges Frauengefängnis auf Schloß Voigtsberg

Ausstellung "Hinter Schloss und Riegel" rückt Gefängnisalltag in der Burganlage vor über 100 Jahren in den Fokus

Schloß Voigtsberg feiert in diesem Jahr sein 775-jähriges Bestehen. Anlass gibt hier die Ersterwähnung von Eberhardus de Voitesberk am 7. Februar 1249 in einer Urkunde. In den folgenden Jahrhunderten erfährt die Anlage zahlreiche Um- und Erweiterungsbauten, wird Schauplatz regionaler, aber auch europäischer Geschichte und zeichnet ein ganz eigenes Bild des Zeitgeschehens.

In mehreren Sonderausstellungen rücken die Museen Schloß Voigtsberg in diesem Jahr drei Abschnitte der Geschichte in den Fokus. Im folgendem stellen wir die Sonderausstellung "Hinter Schloss und Riegel" näher vor:

Hinter Schloss und Riegel

(Sonderschau vom 16. März 2024 bis 06. Januar 2025)

Vor 150 Jahren wurde die Königliche Landes-Strafanstalt Voigtsberg mit eigener Direktion errichtet und diente fortan als Gefängnis für Frauen. In den 50 Jahren bis 1924, in denen Schloss Voigtsberg der Unterbringung von Straftäterinnen diente, erfuhr die historische Anlage die größte bauliche Veränderung ihrer Geschichte und doch stehen die Schicksale der Frauen, die aus ganz Sachsen kamen und meist Haftstrafen zwischen drei Monaten und drei Jahren verbüßen mussten, im Mittelpunkt der Ausstellung.

Originale Hafträume sind längst nicht mehr erhalten, aber auch die Nachbauten nach historischen Grundrissen geben das bedrückende Gefühl des Eingesperrtseins wieder. Anhand von Akten, Fotografien und historischen Gegenständen aus dem Strafvollzug zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik werden die Hintergründe der unterschiedlichen Straftaten und der Alltag im Gefängnis in der Zeit vor über 100 Jahren beleuchtet. Für Besucher ist sicherlich das filigrane, aus Papier gebastelte Schachspiel, dass stellvertretend für den tristen Alltag im Gefängnis steht, interessant.